Wissen & Bildung

Protest gegen Sparpläne

Erwachsenenbildung in Bayern

Das bayerische Kabinett hat beschlossen, dass die bisherigen Zuschüsse von 15 Millionen Euro pro Jahr für die sieben Träger der Erwachsenenbildung bis Ende Juni 2006 auslaufen sollten. Für K. Heinz Eisfeld, Vorsitzender des Landesbeirates für Erwachsenenbildung, würden die bayerischen Volkshochschulen in ihrem Bestand gefährdet. Die Katholische Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KLE) befürchtet, die Erwachsenenbildung werde so vollständig den Mechanismen des freien Marktes überlassen.

Die Proteste auch innerhalb der CSU zeigen nun erste Wirkung: Ministerpräsident Edmund Stoiber beauftragte Kultusminister Siegfried Schneider und Finanzminister Professor Kurt Faltlhauser damit, die Wirkungen der Einsparungen zu überprüfen und ein Gesamtkonzept zur künftigen Förderung der Erwachsenenbildung vorzulegen. CSU- Fraktionsvorsitzender Joachim Herrmann betonte bei seinem Ausblick auf das nächste Jahr, „dass keiner einen Kahlschlag will“. Für K. Heinz Eisfeld vom Landesbeirat Erwachsenenbildung müssen jedoch erstmal die Sparvorschläge vom Tisch. Ob bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion schon eine Lösung gefunden wird, gilt als unwahrscheinlich. Viel finanziellen Spielraum gibt es nicht, aber schon eine Kürzung von zwei Millionen Euro gilt bei Fachleuten als Existenz bedrohend für die bayerische Erwachsenenbildung. Gerhard L.Endres


ENDRES



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Ausgabe: Deutschlandausgabe (Nr. 2)
Datum: Dienstag, den 03. Januar 2006
Seite: 27